Von Namibia nach Samiba via Khaudum
Die Regenzeit in diesem Jahr dauert außergewöhnlich lange und so liegen schon am ersten Reisetag immer wieder Wasserdurchfahrten vor uns. Einige LKWs und Kleinbusse stehen an den überfluteten Stellen und müssen warten, mit dem Landcruiser können wir aber problemlos passieren. Am Waterberg eröffnet sich ein toller Blick über die jetzt grüne Buschlandschaft und wir genießen das für uns so ungewohnt bunte Namibia. Gute Pisten führen uns bis zum Nhoma-Camp am Rande des Khaudum Nationalparks, wohl dem verlassensten Park Namibias im Nordosten des Landes. Eine Tour mit den San lässt uns wieder spüren, wie unwichtig doch Telefon, Internet und sonstige Technik ist - für die Menschen hier ist der Busch wie ein Supermarkt, überall finden sie Früchte, Naturheilmittel und stellen aus einfachsten Mitteln Fallen und Gebrauchsgegenstände her. Scheinbar arm machen sie auf uns einen absolut glücklichen Eindruck.
Schon bei der Anfahrt zum Park über eine Seitenpiste bleiben wir in einer schlammigen Senke stecken und es soll 3,5 Stunden dauern, bis wir den Wagen aus dem gefürchteten black cotton soil, einem fast tonartigen Boden, befreien können... gerettet hat uns nach viel Schaufeln ein Kochtopf, den wir unter den HiJack legen um ein Einsinken des Wagenhebers zu verhindern... Da der Park nicht gepflegt wird, liegen dann 25 Kilometer dicht bewachsene Piste vor uns, nur das GPS zeigt uns, wo der Track in der Trockenzeit zu sehen ist und wir können uns nur im Schritttempo bewegen, müssen wir doch immer wieder Äste von Bäumen, die Elefanten umgeworfen haben, von der 'Piste' entfernen. 8 Stunden brauchen wir, bis wir das Camp erreichen und legen an diesem Tag eine Distanz von 64 Kilometern zurück...
Der Khaudum bietet uns Einsamkeit - auf einer Fläche von 4.000 Km² sind wir die einzigen Besucher und befahren über 150 KM Tiefsandpiste, ehe wir wieder Asphalt unter den Reifen haben. Am Abend ist das Dachzelt nicht nur Schlafplatz - das Zelt bietet uns einen mücken- und staubfreien Bereich - und der ist wirklich Gold wert - vor allem, weil die Laterne im Camp immer wieder Gottesanbeterinnen, Moskitos und andere Besucher anzieht.
Der Caprivistreifen ist unser letzter Reiseabschnitt, ehe wir die Grenze zwischen Namibia und Sambia erreichen. Direkt am Sambesi schlagen wir unser Lager ein letztes Mal auf und beenden unsere Reise, um im Juli den Norden Sambias und Malawi zu erkunden.